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Zuschauerverhalten oder „Zuschauereffekt“ ist die Tendenz von Menschen, die Zeuge eines Notfalls sind, das Vorhandensein eines Problems zu ignorieren. Gewöhnliche Episoden des täglichen Lebens folgen vertrauten Szenarien, aber Notfälle sind ungeplant, ungewohnt und erfordern oft eine sofortige Reaktion. Der wichtigste Faktor für die Hilfsbereitschaft im Notfall ist die aktuelle Situation: ob man alleine oder in Gesellschaft anderer ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen helfen, wenn andere potenzielle Helfer anwesend sind, ist viel geringer, als wenn niemand in der Nähe ist. Dieses Phänomen scheint durch drei soziale Prozesse angetrieben zu werden: • Soziale Einflussprozesse: Menschen erwarten, dass andere eine Situation richtig interpretieren. Wenn andere nicht reagieren, scheint die Situation nicht allzu ernst zu sein. Da uns beigebracht wird, in unerwarteten Situationen ruhig zu bleiben, wird Untätigkeit automatisch als die angemessenste Reaktion angesehen. • Die Anwesenheit von Zuschauern: Die Gefahr der Peinlichkeit blockiert den Impuls, jemandem zu helfen, der es braucht. • Diffusion der Verantwortung: Bei Anwesenheit mehrerer Personen wird die Verantwortung für mögliche Hilfe auf diese verteilt, so dass sich jede Person weniger verantwortlich fühlt. Diese drei Prozesse verstärken sich gegenseitig und verringern die Wahrscheinlichkeit, in Notsituationen zu Hilfe zu kommen. Jedes Mal, wenn Sie Zeuge eines Vorfalls werden, bestimmt Ihre Reaktion darauf die Reaktion anderer, und umgekehrt beeinflusst das Verhalten anderer, wie Sie sich ausdrücken. Wenn Sie diesen Mechanismus kennen, können Sie die Menschen um Sie herum bewusst beeinflussen: Wenn Sie sehen, dass eine Person einen Anfall hat oder jemand Hilfe braucht – haben Sie keine Angst, der Erste zu sein, der hilft – die Menschen um Sie herum werden Ihrem Beispiel und der Person in Not folgen wird höchstwahrscheinlich die nötige Hilfe erhalten. Quelle: (Psychologie-Wissenschaft»)