I'm not a robot

CAPTCHA

Privacy - Terms

reCAPTCHA v4
Link



















Original text

In diesem Artikel werde ich mich detaillierter auf die Beschreibung des grundlegenden Paradoxons der Präsenz konzentrieren, das deutlich wird, wenn man versucht, einige grundlegende Ideen der modernen Physik auf den Prozess der Psychotherapie anzuwenden. Konzentrieren wir uns auf die Beziehung zwischen Präsenz, Einfluss des Beobachters und Zugang zu kohärenter Überlagerung. Zunächst werde ich versuchen, das grundlegende Paradoxon genauer zu skizzieren. Die Grundthese der modernen Physik lautet einerseits, dass die Welt vom Beobachter erschaffen wird. Und gerade der Akt der Beobachtung mit den damit einhergehenden Vereinbarungen innerhalb des Teufelskreises „Ideen der Wirklichkeit – Beobachtung der Wirklichkeit“ versperrt den Zugang zum „Raum der idealen Wahl“, der Superposition. Andererseits behaupte ich, dass es der Kontakt mit einem hohen Maß an psychologischer Präsenz ist, der möglicherweise die größten Neuerungen in der menschlichen Realität mit sich bringt. Darüber hinaus ist die potenzielle transformative Möglichkeit dieses Kontakts umso höher, je höher der Grad der psychologischen Präsenz im Kontakt ist. Im gegenwärtigen Kontakt kommen wir meiner Meinung nach einer Überlagerung am nächsten. Hier entsteht das Hauptproblem. Wie kann es sein, dass die ausgeprägte und intensivste Präsenz des Betrachters und damit einhergehend der intensive Akt der Beobachtung nicht zu einer noch stärkeren Fixierung der „Wirklichkeit“, sondern zu deren Dekonstruktion führt. In diesem Fall müssten wir uns immer weiter von der kohärenten Überlagerung entfernen. Meiner Meinung nach sind wir im Gegenteil so nah dran wie nie zuvor. Ich werde versuchen, das Wesentliche dieses Paradoxons aufzudecken und zu klären, das für das Seelenleben im Allgemeinen und für die Psychotherapie im Besonderen von grundlegender Bedeutung ist. Die Realität und die Subjekt-Objekt-Beziehungen liegen offenbar in der Natur der Beobachtung. Es basiert auf der Notwendigkeit, die primäre Erfahrung in zwei Segmente aufzuteilen – Subjekt und Objekt. Mit anderen Worten: Damit eine Beobachtung möglich wird, ist das Erscheinen des Beobachtungsgegenstandes und der Phänomene, die in seinen Fokus fallen, notwendig. Diese Phänomene werden wiederum zu Objekten geformt. Genauer gesagt, in Vorstellungen über Objekte, was fast automatisch bedeutet, in die Objekte selbst. Wir haben es also bereits im Beobachtungsprozess mit Abstraktionen sekundärer Erfahrung zu tun. Sonst wäre es unmöglich. Diese Aufteilung des Feldes in den Beobachter und das Beobachtete ist einerseits eine Bedingung für die Entstehung der klassischen Welt und andererseits eine Einschränkung der Möglichkeit von Veränderungen in ihr und im Menschen, dem Problem der Überlagerung dem diese Arbeit gewidmet ist, setzt die Abwesenheit eines Beobachters voraus. Das ist der Unterschied zwischen der „realen“ Welt und der Quantenwelt. Ich nehme an, dass alles vom Objekt abhängt, oder vielmehr vom Konzept, das notwendigerweise die Existenz eines Objekts voraussetzt. Die Welt wird durch das Konzept innerhalb der starren Grenzen des Realen gehalten. Und ein Konzept erfordert Subjekt-Objekt-Beziehungen. Ein Objekt in der Quantenwelt ist eher ein theoretisches Konstrukt als eine Realität. Mit bloßem Auge können wir ein Elektron einfach nicht sehen, wohingegen wir eine Katze, eine andere Person oder ein Gebäude recht gut erkennen können. Mit anderen Worten: Die reale Welt besteht aus Objekten, die wir sehen und daher ein Konzept über sie erstellen können, das diese Welt festlegt. In der Quantenwelt ist es viel einfacher, sich von einem „theoretisch vorhandenen“ Objekt ablenken zu lassen. Somit kann das Konzept leicht zerstört oder dem Erdboden gleichgemacht werden und daher ist die Quantenwelt viel mobiler. Es kann sich ständig ändern. Es ist also die Subjekt-Objekt-Beziehung, die die Realität festlegt. Wenn wir davon ausgehen, dass wir Subjekt-Objekt-Beziehungen ausgleichen können, können wir dadurch Zugang zur Überlagerung in der Quantenlücke erhalten. Wie macht man das? Ich werde die Methode der dialogphänomenologischen Psychotherapie näher beschreiben. Diese Methode basiert auf dem aktuellen Kontakt. Wie ich bereits mehr als einmal festgestellt habe, steigert sich in der Präsenz die Sensibilität und Wahrnehmungsfähigkeit eines Menschen.